LSNE (ein PCI Pharma Services-Unternehmen) nutzt Digitalisierung, um Qualität, Compliance und Datenintegrität sicherzustellen

Lyophilization Services of New England, Inc. (LSNE jetzt Teil von PCI Pharma Services) ist ein Vertragshersteller und -entwickler (CDMO, Contract Development and Manufacturing Organization), der weltweit Pharma-, Biotechnologie- und Medizinproduktunternehmen Services bietet. Neben einer Reihe von Auftragsfertigungsdiensten hat sich LSNE auf cGMP-Anwendungen für aseptische Abfüllung und Skalierung der Gefriertrocknung  spezialisiert.

LSNE umfasst fünf von der FDA inspizierte Anlagen in den USA und Europa, wobei eine sechste Anlage im Jahr 2022 eröffnet wird. Zur Unterstützung von kommerziell zugelassenen Medizinprodukten und Arzneimitteln in über 30 Ländern in Nordamerika, Südamerika, Europa, Afrika, dem Nahen Osten und Asien werden die Dienstleistungen von LSNE in drei Kategorien eingeteilt: Entwicklung, Fertigung und Analyse. Mit der Übernahme durch PCI bieten die fusionierten Unternehmen nun globale ganzheitlich integrierte CDMO-Dienste für Kunden, einschließlich Entwicklung und Herstellung, Services für klinische Studien und kommerzielle  Verpackung.

Zu den Dienstleistungen von LSNE zählen Formulierungsverfahren für Emulsionen, Suspensionen, Liposomen, Polymer-Nanopartikel oder Lipid-Nanopartikel (LNPs). Gleichzeitig ist das Unternehmen branchenführend in der Lyophilisierung (Gefriertrocknung), einem Prozess der Stabilisierung biologischer Substanzen durch Gefrieren und Sublimation von gefrorenem Wasser aus dem Produkt unter Hochvakuum. Produkte, die sich in Lösung zersetzen, was die meisten Arzneimittel oder biologischen Produkte betrifft, profitieren von der Gefriertrocknung, um die Produktwirksamkeit zu gewährleisten und die Haltbarkeit zu verlängern. Der Einsatz von Wärme zum Entfernen von Feuchte würde viele Produkte verschlechtern. Stattdessen nutzt die Lyophilisierung Gefrierbedingungen unter Vakuum. Mit mehr als 30 Gefriertrocknern weltweit ist LSNE derzeit einer der größten Dienstleister der Branche.

Daniel Gabrault ist seit über drei Jahren Fabrikingenieur bei LSNE. Aktuell ist er für die Gesamtunterstützung für Anlagen, Systeme, Versorgung und Geräte zuständig. Als er bei dem Unternehmen begann, gab es unterschiedlichste Überwachungssysteme, die über die Anlagen verteilt waren. Im Jahr 2018 beschloss LSNE, die Umgebungsüberwachung einzelner Anlagen mit dem kontinuierlichen Überwachungssystem Vaisala viewLinc  zu standardisieren.

Überwachung mehrerer Parameter

„Anfangs ließen wir Vaisala die Installation und Validierung für die Systembereitstellung durchführen“, erinnert sich Daniel Gabrault. „Nach vielen Jahren der Verwendung von viewLinc stellen wir fest, dass es einfach ist, das System selbst zu erweitern.“

Vaisala bietet Protokolle zur Installationsqualifizierung (IQ) und Funktionsqualifizierung (OQ), um die Validierung zu vereinfachen. Daniel Gabrault war in der Lage, die Dokumente der Einfachheit halber weiter zu optimieren. „Ich habe die Daten aus der IQ und OQ von Vaisala genutzt und sie an unsere Anforderungen angepasst. Ich erfasse einfach den Standort, die Seriennummern, Alarme und Funktionen, und die Validierung erfolgt ganz unkompliziert.“

Sobald das viewLinc System installiert und validiert war, konnte LSNE mehrere Umgebungen überwachen, darunter begehbare oder erreichbare Gefrier- und Kühlschränke sowie Reinräume. Für die meisten Anwendungen kommen VaiNet Funkdatenlogger (der RFL100)  zum Einsatz.

„Ich schätze die Drahtlosdatenlogger RFL100 sehr, weil sie einfach zu platzieren und zu konfigurieren sind“, erzählt Daniel Gabrault. „Die RFL100 verfügen auch über eine Digitalanzeige, sodass wir schnell Bedingungen prüfen und feststellen können, ob das Gerät ordnungsgemäß funktioniert.“

Das viewLinc System lässt sich zudem mühelos über Anwendungen hinweg  standardisieren.

„Uns war es wichtig, möglichst viele Umgebungsdaten in einem System zu haben“, sagt Daniel Gabrault. „Also verwenden wir andere Geräte in viewLinc, um Parameter zu erhalten, die die RFL100 Logger derzeit nicht enthalten. Außerdem setzen wir den Vaisala CAB100 in unseren Reinräumen ein, um Umgebungstemperatur, relative Feuchte und Differenzdruck zu überwachen.“

Der Vaisala Industrieschaltschrank CAB100 integriert mehrere Sensoren in einem einfachen vorkonfigurierten Instrumentenbedienfeld. Während typische Parameter Differenzdruck, Umgebungstemperatur und relative Feuchte umfassen, kann der CAB100 auch eine Vielzahl von analogen Eingängen aufnehmen, die eigensicher gemacht werden können.

„Im Falle des CAB100 schätze ich, basierend auf früheren Erfahrungen mit Reinraumüberwachungssystemen, dass die meisten Systeme etwa viermal so viel Platz einnehmen würden wie der Vaisala CAB100. Dieser geringe Platzbedarf und die Tatsache, dass er vorkonfiguriert ist, machen ihn sehr praktisch.“

„Wir verwenden darüber hinaus universelle Datenlogger DL4000 für Parameter wie den pH-Wert in der Abfallsystemüberwachung. Mit diesen Messungen in viewLinc stellen wir sicher, dass lokale Umweltschutzvorschriften eingehalten werden.“

Überwachung der GMP-Konformität

Um Kundenunternehmen und Patient*innen ein Höchstmaß an Qualität zu gewährleisten, muss sich LSNE regulatorischen Inspektionen einzelner Behörden unterziehen und zahlreiche Audits für Kunden und sachkundige Personen durchführen. Diese behördliche Prüfung erfordert, dass die Qualitätssysteme des Unternehmens auf dem neuesten Stand, konformitätsorientiert und kontinuierlich aktualisiert sind.

„In letzter Zeit lag unser Fokus auf kundenspezifischen Audits. Jedes Mal, wenn einer unserer Kunden eine neue Arzneimittelzulassung erhält, kommt die FDA für diesen Kunden ins Spiel. Da unsere Kunden eine FDA-Zulassung anstreben, muss die FDA alles untersuchen, was mit dem zur Zulassung eingereichten Produkt zusammenhängt.“

„Unsere Kunden prüfen auch unsere Qualitätssysteme“, erklärt Daniel Gabrault. „Während dieser Audits schätzen unsere Kunden die Überwachungsfunktionen von viewLinc. Das System liefert Daten zu allen Umgebungen, wann immer sie sie anfordern.“

Im Jahr 2016 veröffentlichte die FDA einen Richtlinienentwurf zur Datenintegrität, in dem es heißt: „Die FDA hat in den letzten Jahren vermehrt cGMP-Verstöße im Zusammenhang mit der Datenintegrität bei cGMP-Inspektionen beobachtet. Dies ist beunruhigend, da die Sicherstellung der Datenintegrität ein wichtiger Bestandteil der Verantwortung der Industrie ist, die Sicherheit, Wirksamkeit und Qualität von Arzneimitteln zu gewährleisten, und der Fähigkeit der FDA, die öffentliche Gesundheit zu schützen. “

„Datenintegrität ist uns extrem wichtig“, betont Daniel Gabrault. „In viewLinc stellt der Audit Trail sicher, dass keine der Daten bearbeitet werden können. Selbst wenn man die Einheit oder das Gerät löscht, bleiben die Daten für immer erhalten, was für GMP ideal ist. Ja, es kann manchmal schwierig sein – zum Beispiel wird jede falsche Kennworteingabe aufgezeichnet. Nichts kann jemals gelöscht werden. Aber wir brauchen diese Art von Datenintegrität und Zugriffskontrolle für GMP.“

Überwachung dank flexibler zuverlässiger Alarmierung

Das viewLinc System kann Benachrichtigungen auf verschiedene Weisen senden, darunter E-Mail, SMS, Sprachanrufe, Licht- und Tonsignale und Relais an externe Systeme. Dies ermöglicht Administrator*innen und Benutzer*innen, Fernalarme für Bereiche zu empfangen, die ihrer Verantwortung unterliegen.

„Derzeit werden die meisten Alarme per E-Mail gesendet, aber wir haben auch den direkten Versand von wichtigen Alarmen an Mobilgeräte eingerichtet“, beschreibt Daniel Gabrault. „Einige Benutzer*innen haben ihre Einstellungen so eingestellt, dass sowohl E-Mails als auch Textnachrichten gesendet werden. Das  System sendet sofort und ohne Datenverlust Alarme bei Überschreitung von Schwellenwerten und bei Kommunikationsausfällen.“

Daniel Gabrault schätzt darüber hinaus die Berichtsfunktionen von viewLinc. „Der Alarmbericht ist besonders nützlich. Man kann ganz einfach einen Bericht nur über die Daten erstellen, die man benötigt.“

Überwachungssoftware für Benutzer*innen

„Das viewLinc System bietet die beste Nutzungsfreundlichkeit aller Überwachungssysteme, mit denen ich gearbeitet habe. In anderen Systemen müsste ich die Daten manchmal manuell sichern, aber in viewLinc ist das nicht notwendig. Außerdem ist es sehr frustrierend, wenn das System ausfällt und man keine Benachrichtigung erhält. Ich habe auch übermäßig große Überwachungsgeräte gesehen. Das kann Mehraufwand bei der Einrichtung  bedeuten.“

Die viewLinc Software wurde so konzipiert, dass sie einfach zu erlernen ist. Die Nutzungsoberfläche ist intuitiv, mit eingebetteten Eingabeaufforderungen und funktionalen „Touren“, um Benutzer*innen durch häufige Aufgaben zu führen und Anweisungen auf dem Display sowie eingebettete QuickInfos bereitzustellen.

viewLinc Touren

„Es scheint, dass sie von allen gerne eingesetzt wird“, so Daniel Gabrault. „Sie ist mühelos zu erlernen. Wir führen eine Erstschulung durch, und diese einmalige Schulung reicht aus. Ab diesem Zeitpunkt können Benutzer*innen ihre eigenen Berichte erstellen und nur die für sie relevanten Daten anzeigen. Als viewLinc Administrator isoliere ich alle Daten, sodass Mitarbeiter*innen nur die Anwendungen angezeigt werden, die für sie entscheidend sind.“

Vaisala bietet zudem Kalibrieroptionen, um sicherzustellen, dass Sensoren ihre Genauigkeit beibehalten, einschließlich Vaisala Servicezentrumkalibrierung, Sondenaustauschservice oder Software und Geräte für die interne  Kalibrierung.

„Wir haben ein Kalibrierteam als Teil unserer technischen Gruppe, also kalibrieren wir unsere Sensoren im eigenen Haus“, sagt Daniel Gabrault. „Wir setzen Vaisala MI70 ein, damit wir die RFL100 Sonden kalibrieren können. Die Möglichkeit, intern zu kalibrieren, trägt definitiv zur Benutzungsfreundlichkeit des Systems bei.“

Skalierbar, standardisiert und sicher

Das viewLinc Überwachungssystem wurde dafür ausgelegt, dass es einfach skalierbar ist, eine Funktion, die LSNE genutzt hat. „Wir verwenden derzeit Hunderte von Geräten in sieben Einrichtungen – bald werden es acht sein. Mir gefällt, dass ich von meinem Standort in New Hampshire aus erkennen kann, was in unserer Anlage in Madison, Wisconsin, vor sich geht.“

„Bevor wir viewLinc installiert haben, kamen in mehreren Gebäuden unterschiedliche Überwachungsverfahren zum Einsatz“, erinnert sich Daniel Gabrault. „Einige nutzten Messschreiber oder andere ältere Systeme. Das viewLinc System bot uns eine einzige zentralisierte Lösung.“

Daniel Gabrault schätzt die Benutzungsfreundlichkeit und Flexibilität von viewLinc. Gleichzeitig stellt die Fernalarmierung von viewLinc die wichtigste Funktion dar. Alarme gewährleisten, dass Produkte rund um die Uhr vor Zuständen außerhalb der Spezifikation geschützt werden.

„In Sachen Alarmierung ist viewLinc unerbittlich. Der Alarm dauert so lange an, bis darauf reagiert wird.“