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Wie Vaisala dazu beiträgt, Rechenzentren nachhaltiger zu gestalten

Anu Kätkä

Anu Kätkä

Vaisala

Gebäude- und Raumluftqualität
Industrielle Messungen
Nachhaltigkeit

Ohne Rechenzentren würde eine moderne Gesellschaft nicht funktionieren. Sie ermöglichen Cloud Computing sowie die Speicherung und Verarbeitung der riesigen Datenmengen, die unsere zunehmend digitale Welt vorantreiben. Von Streamingdiensten bis hin zum maschinellen Lernen bilden Rechenzentren das Rückgrat der datenintensiven Anwendungen, auf die wir täglich angewiesen sind.

Mit der zunehmenden Bedeutung von Rechenzentren steigen jedoch auch ihr Energieverbrauch und ihre Umweltauswirkungen. Eine Zukunft ohne Rechenzentren ist nicht vorstellbar. Deshalb müssen wir die Nachhaltigkeit in jeder Phase des Lebenszyklus eines Rechenzentrums verbessern. Der Weg, der vor uns liegt, ist eine Herausforderung, aber innovative Lösungen – wie die hochmoderne Vaisala Sensortechnologie – verhelfen der Branche zu einer ökologischeren Zukunft. In diesem Artikel werden einige Ideen für eine bessere Nachhaltigkeit von Rechenzentren vorgestellt, von der Konstruktion bis zum laufenden Betrieb – und für den Fall, dass sich die Geschäftsanforderungen ändern. 

Bau mit nachhaltigeren Materialien

Traditionell werden beim Bau von Rechenzentren Materialien wie Stahl und Beton verwendet. Besonders umweltfreundlich ist das nicht: Beton ist für etwa 8 % der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich, Stahl für etwa 7 bis 9 %. Finnland und andere nordische Länder sind mit ihren zahlreichen nachhaltig bewirtschafteten Wäldern Vorreiter bei der Nutzung von Holz für große Bauprojekte. Der Einsatz von Holz zum Bau von Rechenzentren wäre wesentlich nachhaltiger und würde viele weitere Vorteile mit sich bringen.

Durch die Verwendung von Holz im Bauwesen wird das Rechenzentrum zu einer Kohlenstoffsenke und verhindert so die Freisetzung von Kohlenstoff in die Atmosphäre. Bei Holzkonstruktionen gibt es keine Probleme mit der Tragfähigkeit, auch die Feuerbeständigkeit stellt kein Problem dar und es gibt sogar bewährte Lösungen für Standorte unter seismischen Bedingungen. Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass Personen, die in Holzgebäuden arbeiten, im Durchschnitt gesünder und glücklicher sind.

Obwohl häufig angenommen wird, dass Holzgebäude klein seien, sind der Größe der Gebäude tatsächlich keine Grenzen gesetzt. Bei mehrstöckigen Rechenzentren besteht zudem die Möglichkeit, je nach Traglastanforderung Stahl und Holz kombiniert einzusetzen. Holz bietet auch das Potenzial für auffällige architektonische Designs. Am Ende der Lebensdauer des Gebäudes können die Holzbalken und -elemente wiederverwendet oder zu Kunststoffen oder Chemikalien recycelt werden.    

Einsparungen im gesamten Lebenszyklus Ihres Rechenzentrums

Nachhaltige Lösungen werden durch neue Innovationen und Technologieentwicklung kontinuierlich verbessert. Doch da die Nachfrage nach Rechenzentrumsdiensten rasant steigt, müssen diese Lösungen Schritt halten. Um das Ausmaß des Problems zu verstehen, ist es hilfreich, sich vorzustellen, wie viel zusätzliche Energie Rechenzentren in den nächsten Jahren benötigen werden. Prognosen lassen auf Folgendes schließen:

  • Bis Ende 2026 könnten Rechenzentren weltweit so viel Energie verbrauchen wie Japan.
  • Geplante Rechenzentren in Malaysia verdoppeln den Energieverbrauch des gesamten Landes.
  • Der zusätzliche Energiebedarf der Rechenzentren wird in den nächsten Jahren so groß sein, als würde ein Land von der Größe Deutschlands an das Stromnetz angeschlossen.

Bei einem Wachstum dieser Größenordnung stellt die Umstellung auf erneuerbare Energien einen bedeutenden Unterschied für die Nachhaltigkeit von Rechenzentren dar. Doch ganz gleich, woher die Energie stammt: Noch wichtiger ist es, weniger Energie zu verbrauchen. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir dies versuchen können. Beispielsweise geht es darum, Energieverluste in Elektrizitätswerken oder im Verteilnetz zu vermeiden.

Darüber hinaus wird es dazu beitragen, Energierecycling und -wiederverwendung voranzutreiben, etwa durch die Nutzung von Abwärme zum Heizen von Gebäuden. Finnland verfügt beispielsweise über 16 000 km Fernwärmeleitungen, deren Abwärme aus Industrieprozessen und Rechenzentren zum Heizen von Wohnhäusern genutzt werden kann. Für Länder, die nicht über diese Infrastruktur verfügen, lohnt es sich, über deren Ausbau nachzudenken. Alternativ könnte rund um das Rechenzentrum ein Geschäftsökosystem aufgebaut werden, sodass Kunden Wärme direkt kaufen können.

Auch innerhalb von Rechenzentren gibt es zahlreiche Möglichkeiten, den Energieverbrauch zu senken. Beispielsweise verbrauchen Server im Leerlauf immer noch 50 bis 70 % der Energie von aktiven Servern. Eine Reduzierung der Leerlaufzeit ist daher hilfreich. Der vielleicht wichtigste Aspekt dabei ist, dass Lösungen von unschätzbarem Wert sind, die die Prozesssteuerung in Rechenzentren verbessern können – und hier kommen Sensoren ins Spiel.

Energie- und finanzielle Einsparungen dank Sensoren

Sensortechnologie ist bei der Entwicklung der Rechenzentrumsbranche entscheidend. Sie verbessert die Prozesssteuerung und gestaltet Rechenzentren durch die Reduzierung ihres CO2-Fußabdrucks nachhaltiger. Auf künstlicher Intelligenz basierende Anwendungen können Messdaten von Sensoren nutzen, um viel schneller auf Prozessschwankungen oder -probleme zu reagieren, als dies ein Mensch könnte. Das bedeutet, dass sofort Justierungen vorgenommen werden können, um die Heizung und Kühlung des Rechenzentrums genau auf dem richtigen Niveau zu halten. Mithilfe präziser Sensordaten lässt sich zudem der Energieverbrauch überwachen, was für die Reduzierung des Verbrauchs wesentlich ist. Die moderne Vaisala Sensortechnologie liefert zuverlässige, genaue Messungen. Diese tragen dazu bei, Überhitzung und Überkühlung zu vermeiden, den Energieverbrauch im Rechenzentrum zu optimieren und die Überwachung und Steuerung des Energieverbrauchs zu ermöglichen.

In Zukunft ist es wichtig, Rechenzentren deutlich flexibler ändern zu können. Das bedeutet, dass auch Sensoren änderbar sein müssen. Für Vaisala ist die Modularität ein zentraler Aspekt. So können Sensoren beispielsweise in einer Konfiguration in Reihe geschaltet und dann bei veränderten Umständen verschoben und in eine andere Konfiguration eingesteckt werden. Dadurch lassen sich Kosten sparen, da Sensoren bei veränderten Geschäftsanforderungen nicht unbedingt ausgetauscht werden müssen. Auch die physische Anordnung von Rechenzentren muss leicht änderbar sein. Es sollte viel weniger Wände geben und dafür Container zum Einstecken von Lösungen. Wenn die Anordnung geändert werden muss, wird einfach ein Container herausgenommen und durch einen neuen ersetzt.

Einzige Grenze ist unsere Vorstellungskraft

Für die Akteure der Branche ist es bedeutend, zusammenzuarbeiten, voneinander zu lernen und die Entwicklung der Rechenzentrumsindustrie als Ganzes zu unterstützen. Beispielsweise können die Daten aus operativen Rechenzentren dazu genutzt werden, noch fortschrittlichere Sensoren oder andere nachhaltige Technologien zu entwickeln, die zum Nutzen aller eingesetzt werden können.

Bei der Entwicklung neuer Ideen sollte unsere Vorstellungskraft die einzige Grenze setzen. Zum Beispiel könnten wir eines Tages vielleicht Rechenzentren im Weltraum betreiben, die von unbegrenzter Kühlkapazität und unbegrenzter Solarenergie profitieren. Eines ist sicher: Wenn Industrie und Entscheidungsträger zusammenarbeiten, können wir die Energieeffizienz von Rechenzentren maßgeblich verbessern und unsere zunehmend digitale Welt auch nachhaltiger gestalten. 

Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie Vaisala dazu beiträgt, Rechenzentren nachhaltiger zu gestalten, kontaktieren Sie uns.
 

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