Schutz von Menschen durch effektive Biodekontamination von Räumlichkeiten in Krankenhäusern

Die Biodekontamination mit Wasserstoffperoxid wird häufig in größeren Räumen wie Krankenhauszimmern und anderen Einrichtungen eingesetzt, um die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten. Wenn gasförmiges H₂O₂ mit niedriger Temperatur in einem versiegelten Raum freigesetzt wird, wirkt es gegen ein breites Spektrum biologischer Organismen – einschließlich Viren, Sporen, Bakterien und Pilze. Die Keimbelastung lässt sich so um mehr als 6-log verringern.

Dekontaminationsbedingungen in Räumen werden mit H₂O₂-Dampferzeugern geschaffen. Es gibt verschiedene Arten von Dampferzeugern auf dem Markt, die speziell für Räume, versiegelte Gehäuse und Dekontaminationen für gesamte Anlagen entwickelt wurden. Einige Geräte sind tragbar und andere integriert. Dampferzeuger können sogar Teil von HLK-Systemen sein (Heizung, Lüftung und Klima). In diesem Fall kann das verdampfte H₂O₂ effektiv über den gesamten gewünschten Bereich verteilt werden.

Anwendungen zur Raumdekontamination mit Wasserstoffperoxid reichen von pharmazeutischen und anderen Reinräumen über Krankenhausbesuchs- und operationsräume bis hin zu Einsatzfahrzeugen, Virenlabors und sogar Luft- und Raumfahrt- und Verteidigungsanwendungen. Dampferzeuger können auch mit anderen Geräten wie CO₂-Inkubatoren, Sicherheitswerkbänken oder mobilen Armeezelten kombiniert oder integriert werden. Wir werden einige dieser Anwendungen in diesem Blog besprechen.

Reinräume
Reinräume – definiert als Räume, die entworfen, gewartet und kontrolliert werden, um eine Partikel- und mikrobiologische Kontamination von Produkten zu verhindern – sind einer der häufigsten Bereiche, in denen gasförmiges H₂O₂ eingesetzt wird. Diese Räume sind zugeordnet und können reproduzierbar eine entsprechende Luftreinheitsklasse erfüllen. Europäische Reinräume werden nach der Menge der Schwebstoffpartikel in der Luft und der Menge der Mikroben in der Umgebung in vier Gruppen eingeteilt. Für Luftproben, Absetz- und Kontaktplatten sowie Finger- und Handschuhabdrücke gelten separate Grenzwerte für koloniebildende Einheiten (KbE). Diese Reinraumqualitäten sind D, C, B und A, von denen A die reinste Umgebung darstellt. Die ISO-Klassifizierung definiert stattdessen neun verschiedene Reinheitsklassen für Schwebstoffpartikel in der Luft von ISO9 bis ISO1, von denen ISO1 die reinste Umgebung repräsentiert. In Reinräumen werden hocheffiziente Schwebstofffilter (HEPA-Filter) eingesetzt, die in einem bevorstehenden Entwurf von Eudralex EU GMP Band 4, Anhang 1 als Luftfilter mit einer 0,3 µm-Mindestpartikelrückhalteeffizienz von 99,97 % definiert sind.

In Reinräumen können Isolatoren, RABS (Zugangskontrollsysteme), Transfersysteme und Sterilisationskammern untergebracht werden. Die Biodekontamination mit H₂O₂ erfolgt gleichzeitig in Reinräumen und passiven und offenen RABS. Andere Biodekontaminationsgeräte werden typischerweise unabhängig voneinander dekontaminiert.

Krankenhäuser
Ein zunehmendes Bewusstsein für die Bedeutung angemessen gereinigter Räumlichkeiten im Gesundheits- und Forschungssektor, insbesondere in Industrie- und Schwellenländern, hat zu einer breiteren Verwendung von H₂O₂-Geräten geführt. Da in den letzten Jahren vermehrt multiantibiotikaresistente Bakterien und extrem gefährliche Virusepidemien wie Ebola ausgebrochen sind, ist es offensichtlich, dass Räumlichkeiten desinfiziert und die Ausbreitung dieser Infektionen in Krankenhäusern verhindert werden müssen. Wasserstoffperoxid-Dampferzeuger werden in Krankenhäusern und im Gesundheitswesen in vielen verschiedenen Anwendungen eingesetzt. Die Geräte sind auf Intensivstationen, in Operationssälen, Behandlungsräumen, Autopsieräumen, Notfall- und Patientenzimmern, Wartebereichen, Gewebekulturlabors, Inkubatoren, Blutbanken und Krankenwagen wirksam und können auch zur Dekontamination chirurgischer Geräte verwendet werden. Tragbare und leicht transportierbare Geräte, die mit H₂O₂-Dampferzeugungs- oder Begasungsgeräten ausgestattet sind, sind in verschiedenen Arten von Gesundheitseinrichtungen äußerst hilfreich.

Virustestlabors
Um potenzielle Arzneimittel und Impfstoffe gegen verschiedene Arten von Viren entwickeln zu können, ist es äußerst wichtig, durch kontinuierliche Forschungsarbeiten deren Infektionswege und genomische Variationsraten mithilfe von In-vitro-Zellkulturen oder In-vivo-Tests an Tieren zu verstehen. Die Ideologie der Virustestlabors besteht darin, schnell auf sich verändernde Krankheitslandschaften auf der ganzen Welt zu reagieren. Labors schützen die öffentliche Gesundheit und gehen effektiv auf lokale Bedenken ein. Aber auch bei kontinuierlicher Forschungsarbeit ist es immer eine Aufholjagd. Forscher*innen in Virenlabors arbeiten in speziellen hochisolierten Schutzanzügen mit einigen der gefährlichsten Krankheitserregern der Erde, darunter Marburg-, Ebola-, Zika-, Junin-, Machupo- und verschiedene Hanta-Viren. Diese Art von Arbeit wäre ohne Hilfsmittel wie verdampftes H₂O₂, die im Laborbereich vorhandene Krankheitserreger wirksam abtöten können, nicht möglich.  Ohne Biodekontamination mit H₂O₂ besteht das Risiko, dass Forscher*innen und anderes Personal infiziert werden und sich Viren auf die umliegenden Räumlichkeiten ausbreiten.

Erfahren Sie mehr über die PEROXCAP®-Technologie von Vaisala zur Validierung der Biodekontamination mit Wasserstoffperoxid.