Auf dem Weg zum Mars! Warum interessieren sich Forscher*innen für den Roten Planeten? Maria Genzer Finnish Meteorological Institute, Group Head of Planetary Research and Space Technology Group Published: Juni. 29, 2020 Innovationen und Inspirationen Weltraumforschung Der Nachbar der Erde, der Mars, ist ein spannendes Forschungsthema für Atmosphärenforscher*innen: Die Atmosphäre dieses kargen Planeten ist wie ein vereinfachtes Modell der Erdatmosphäre, bei dem alle komplizierenden Faktoren wegfallen. Von all den Planeten, die unsere Sonne umkreisen, ist der Mars der Erde in vielerlei Hinsicht ähnlich. Die Marsatmosphäre, die hauptsächlich aus Kohlendioxid besteht, ist trocken, kalt und ungefähr 100-mal weniger dicht als die Erdatmosphäre. Erde und Mars haben jedoch fast die gleiche Achsenneigung und fast dieselbe Länge des Tages. Aufgrund dieser Eigenschaften verhalten sich die Atmosphären von Erde und Mars gleich. Diese ähnlichen Merkmale in den Atmosphären der beiden Planeten ermöglichen es, eine vergleichende Planetenforschung durchzuführen. Indem wir den Mars erforschen, können wir neue Dinge über die Erde und ihre Atmosphäre lernen. Bei der Untersuchung der Atmosphäre unseres Planeten stellen die Auswirkungen von Wasser und Vegetation Herausforderungen dar, da ihr Einfluss die Auswirkungen atmosphärischer Erscheinungen verdecken kann. Auf dem Mars gibt es keine derartigen Störfaktoren. Warum hat sich der Mars verändert? Der Forschung zufolge war der Mars einst der Erde ähnlich. Vor Milliarden von Jahren gab es auf dem Mars große Ozeane, fließende Flüsse und möglicherweise sogar primitives Bakterienleben, obwohl noch keine Beweise dafür gefunden wurden. Das Vorhandensein von flüssigem Wasser erfordert eine erheblich dichtere Atmosphäre und einen höheren Luftdruck als derzeit auf dem Mars herrscht. Die Marsatmosphäre hat sich jedoch ausgedünnt und ist größtenteils im Weltraum verschwunden, sodass ein karger Planet zurückblieb – so wie wir ihn heute kennen. Warum und wodurch geschah dies mit unserem Schwesterplaneten? Indem wir den Mars und seine atmosphärischen Erscheinungen erforschen, lernen wir auch mehr über die Atmosphäre und das Verhalten unseres eigenen Planeten. Dadurch können wir mehr über das Wetter und Klima erfahren. Wetter kann für Mars vorhergesagt werden In Zusammenarbeit zwischen dem Finnish Meteorological Institute und der Universität Helsinki wurde das in den nordischen Ländern eingesetzte Wettervorhersagemodell so angepasst, dass es auch für den Mars verwendet werden kann. Obwohl derzeit niemand auf dem Mars lebt, kann das Wetter dort genauso vorhergesagt werden wie hier auf der Erde. Aktuell wird dieses Wettermodell jedoch nur zum Forschungszweck genutzt. Wenn internationale Raumfahrtunternehmen ihre Pläne ausführen, wird der Mars wahrscheinlich das erste Ziel für einen bemannten interplanetaren Flug sein. Sollten Menschen jemals zum Mars geschickt werden, sind hochwertige genaue Daten über das Wetter (zum Beispiel über Staubstürme) auf dem Planeten entscheidend. Außerdem werden atmosphärische Informationen jedes Mal benötigt, wenn ein unbemanntes Raumfahrzeug auf dem Mars landet oder von der Oberfläche abhebt. Diese Daten können mithilfe von Messgeräten erfasst werden, die vom Finnish Meteorological Institute entwickelt wurden und auf Vaisala-Technologie basieren.
Ist da draußen jemand? Ja, und bereits seit Jahrzehnten. Bald wird unsere Technologie erneut auf der Oberfläche des Mars landen, und zwar in Zusammenarbeit mit dem Finnish Meteorological Institute im Rahmen des neuen Perseverance Rovers des Mars Exploration Program der NASA. Erhalten Sie Einblick in unsere Weltraumforschung
Maria Genzer Finnish Meteorological Institute, Group Head of Planetary Research and Space Technology Group Maria leads work in several space instrumentation projects dealing with pressure and humidity sensors. She is the technical and project manager of MEDA PS and MEDA HS and a member of M2020 science team. He has worked in numerous space projects since 1996, including for example Rosetta/Cosima, Mars Phoenix lander pressure sensor, MSL Curiosity / REMS, Exomars 2016/DREAMS, BepiColombo/SIXS. Image: Teru Pajukallio, Diaidea