Anwendungshinweis
Taupunktprobenahmen aus Druckluftleitungen

Probenahmen sind erforderlich, wenn eine direkte Messung im Prozess unerwünscht oder nicht möglich ist. Die Gründe dafür können wie folgt sein: eine hohe Prozesstemperatur, die Notwendigkeit des Sensorschutzes vor Spritzwasser, der zusätzliche Vorteil, ein Messgerät ohne Betriebsunterbrechung im Druckprozess zu montieren bzw. daraus zu entfernen, oder der Wunsch, die Messung an einer bequemeren Stelle durchzuführen.
Um eine repräsentative Probe des Prozessgases zu erhalten und potenzielle Fehlerquellen durch falsche Probenahme auszuschließen, sollten Sie die folgenden Aspekte berücksichtigen.
» Weitere Informationen zu den Produkten finden Sie unter vaisala.com/compressedair.

» In der technischen Mitteilung Taupunktprobenahmezellen für DRYCAP® Produkte finden Sie weitere Informationen.
01 Druck
Es ist wichtig zu beachten, dass eine Änderung des Gasdrucks die Taupunkttemperatur des Gases ändert. Befindet sich der Sensor unter einem anderen Druck als der Prozess selbst, kann ein Taupunktfehler von mehreren zehn Grad auftreten. Generell sollten Sie die Messung beim tatsächlichen Systemdruck durchführen, um Druckabfall im Probenahmesystem zu vermeiden. Ausnahmen sind möglich, wenn die Norm eine Taupunktangabe bei Umgebungsdruck vorsieht, wodurch Fehler durch Druckschwankungen ausgeschlossen werden.
02 Kondenswasser
Wenn eine Probenahme notwendig ist, weil eine hohe Prozessgastemperatur im System eine direkte Messung verhindert, sollten Sie darauf achten, dass der Taupunkt des Prozesses unter der Umgebungstemperatur liegt, auf die die Gasprobe in der Probenahmeleitung abgekühlt wird. Hierdurch wird verhindert, dass der in der Probe enthaltene Wasserdampf seinen Sättigungspunkt erreicht und sich flüssiges Wasser in der Probenahmeleitung bildet.
Liegt der Taupunkt über der Umgebungstemperatur, ist eine Direktmessung oder eine beheizte Probenahmeleitung erforderlich.
03 Abdichtung und Materialien
Aufgrund des sehr niedrigen Feuchteniveaus, das gewöhnlich in Druckluft- und -gassystemen vorherrscht, reagieren Taupunktmessungen schon auf kleinste Leckagen des Systems äußerst empfindlich. Deshalb ist ein leckdichtes Probenahmesystem von entscheidender Bedeutung. Alle Anschlüsse müssen dicht und korrekt versiegelt sein. Bei konischen Gewinden wie NPT wird Teflonband empfohlen. Bei Verbindungen mit geradem Gewinde wie G1/2" muss der mit dem Messgerät gelieferte Dichtungsring zwischen Sonde und Probenahmezelle angebracht werden.
Die Beschaffenheit des Probenahmesystems muss immer sorgfältig geprüft werden, da es zu einer Wasserdampfdiffusion durch die Rohr- oder Leitungswände kommen kann. Die Rohrleitung sollte vorzugsweise aus Metall bestehen, z. B. Edelstahl mit einer guten Oberflächenbeschichtung. Hygroskopische Materialien wie Gummischläuche und Kunststoffe sind unerwünscht und sollten vermieden werden. PTFE oder Teflon ist eine Ausnahme, da es sich um weitgehend dampfdichten Kunststoff handelt, der bis zu einem Taupunkt von ca. −40 °C eingesetzt werden kann.
Probenahmerohre sollten so kurz wie möglich sein, und „Blindenden“ sind zu vermeiden. Die Anzahl der Verbindungen möglichst gering zu halten, trägt ebenfalls zur Vermeidung von Leckagen bei. Bereiten Sie das Probenahmesystem soweit möglich für die Messung vor, indem Sie es mit einem Trockenprozessgas ausreichend spülen, um eine schnelle Stabilisierung und Ansprechzeit zu gewährleisten.
04 Überlegungen zur Durchflussrate
Stehende Luft kann aus verschiedenen Gründen zum Problem werden:
- Möglicherweise ist die Probe der Prozessluft nicht repräsentativ.
- Die Ansprechzeit kann entscheidend beeinflusst werden.
- Das Risiko, dass Umgebungsluft eindringt oder durch die Probenahmematerialien diffundiert, nimmt zu.
- Rückdiffusion von Umgebungswasserdampf durch den Ausgangsanschluss der Probenahmezelle kann auftreten.
Es ist sehr empfehlenswert einen Taupunktsensor zu verwenden, der von der Durchflussrate unabhängig ist. Auch wenn höhere Durchflussraten die Sensoransprechzeit generell verbessern, sind Strömungen von 1 bis 2 l/min völlig ausreichend für hochwertige Sensoren.
Unsere Probenahmezellen sind mit mehreren unserer Taupunktmessgeräte kompatibel, die für unterschiedliche Zwecke gedacht sind:
- Stichprobenmessung: tragbares Vaisala Anzeigegerät Indigo80 in Kombination mit DMP80
- Inline-Prozessmessung: Vaisala DRYCAP® Taupunktsonde DMP7 (erfordert SWG12ISO12)
- Erstausrüstungsfertigung: Vaisala DRYCAP® Taupunktsonden DMT132, DMT143, DMT143L, DPT146 und DMT152
- Die Probenahmezellen können auch mit verschiedenen Vaisala DRYCAP® Taupunktmessgeräten der vorherigen Generation verwendet werden, wie den Vaisala DRYCAP® Taupunktmessgeräten DM70, DMT142, DMT242, DMT347 (SWG12ISO12 erforderlich) und DMT348.

Indigo kompatible Sonden und Probenahmezellen
DMT242SC und SC-025NPT
DMT242SC2
DSC74B
DSC74
DSC74CSP
DMCOIL
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