Anwendungen für den Straßenwetterdienst

Winterliche Straßenverhältnisse

In den meisten Industrieländern sterben mehr Menschen bei Verkehrsunfällen im Winter als bei jeder anderen wetterbedingten Katastrophe. Die Überwachung der aktuellen Verkehrsbedingungen auf den lokalen Straßen und den Autobahnen ist entscheidend für den Straßendienst im Winter. Verkehrsministerien und -behörden, Länder, Städte und Gemeinden müssen die Witterungsverhältnisse auf den Straßen überwachen. Straßenwetterstationen oder Straßenwetter-Informationssysteme (SWIS) überwachen Winterbedingungen wie:

  • Eisbildung oder Schneefall
  • Frost auf Brücken
  • Monokristallines Eis (Glatteis) oder gefrierende Nässe
  • Wasser- und Schneetiefe
  • Reibung oder Haftung
  • Chemische Konzentration
  • Gefrierpunkt der Bodenlösung

Die stationären Wetterstationen befinden sich in der Regel in Gebieten, die durch Thermal Mapping als Problemzonen oder kalte Regionen identifiziert wurden. Die Stationen werden in der Regel auch an Orten mit ungewöhnlichem Wetter oder fernab von anderen Kommunikationsformen platziert. Da Brücken und andere Hochstraßen in der Regel vor den Fahrbahnoberflächen einfrieren, befinden sich die Standorte in der Regel in der Nähe einer Brücke, sodass gleichzeitig sowohl eine Straßen- als auch eine Brückenablesung durchgeführt werden kann.

Vaisala bietet fest installierte Straßenwetterstationen und Sensoren, die speziell auf die Überwachung der winterlichen Straßenverhältnisse zugeschnitten sind. Zuverlässige und genaue Informationen sind entscheidend. Die Straßenwetterprodukte von Vaisala bieten Lösungen, die Ihren Anforderungen gerecht werden, um die Straßen sicher zu halten, die Betriebskosten zu senken und Ihre Arbeit zu erleichtern.

Mobiles Wetter

Das Sammeln von Wetterdaten während der Fahrt ist nicht neu. Viele Fahrzeuge zeigen heute während der Fahrt die Lufttemperatur im Freien an, für die Verkehrsbetriebe reicht dies jedoch nicht aus. Schneepflüge und Streumaschinen können mit Sensoren für die Lufttemperatur, Fahrbahntemperatur, Feuchtegehalt und sogar Straßenbedingungen ausgestattet werden, um viel mehr Informationen über das Straßenwetter während der Fahrt und der Durchführung von Einsätzen zu erhalten.

Früher standen diese Daten meist nur dem Fahrer selbst zur Verfügung, oder das Fahrzeug war mit einer Art Datenrekorder zur Auswertung der Daten bei der Rückkehr ausgestattet. Mit zunehmender Reichweite und reduzierten Kommunikationskosten können Agenturen die Daten zusammen mit den Fahrzeugkoordinaten übertragen, sodass die Entscheidungsträger das Bodenwetter noch besser verstehen. Ministeriums- oder Regierungsfahrzeuge aller Art können mit Sensoren und Kommunikationssystemen ausgestattet werden, sodass ein riesiges Netzwerk mobiler Daten die Lücken der stationären Straßenwetterstationen schließt.

Mobile Daten bieten eine andere Nutzung als fest installierte Wetterstationen am Straßenrand. Mobile Daten liefern eine bessere Übersicht über den Straßenzustand in einem Ballungsraum oder einer Region.

Vaisala bietet verschiedene Lösungen an, die speziell für mobile Anwendungen entwickelt wurden. Die Vaisala-Systeme ermöglichen die Anzeige im Fahrzeug oder in Ihrer Straßenwetter-Software.

Erfassung schlechter Sichtverhältnisse mit Alarmierung

Das Winterwetter ist nicht das Einzige, was den Straßenverkehr beeinflussen kann. Schlechte Sichtverhältnisse durch Nebel, Schneeverwehungen oder Treibsand bereiten im Straßenverkehr weitere erhebliche Probleme. Das größte Problem bei Sichtproblemen ist ihre regionale Begrenztheit, sodass die Fahrer sehr schnell und ohne Vorwarnung in die Gefahrenzonen geraten können. Der positive Aspekt von Bereichen mit Sichtproblemen ist jedoch, dass diese wiederholt auftreten, sodass sie den Straßenverkehrsbehörden weitgehend bekannt sind.

Vaisala SWIS (Straßenwetter-Informationssystem) bietet eine Vielzahl an unterschiedlichen Sichtweitesensoren, um Sichtproblemen aufzuspüren (unabhängig von ihrer Ursache). Diese Daten können problemlos an die Straßenverkehrsbehörden zur Entscheidungsfindung weitergeleitet werden; die notwendigen Entscheidungen können aber auch automatisch von Vaisala Entscheidungsfindungssystemen getroffen werden und die Verkehrsteilnehmer können über intelligente Verkehrslenksysteme, beispielsweise mithilfe von Blinkleuchten oder Wechselverkehrszeichenanlagen, direkt gewarnt werden.

Überschwemmung und Hochwasser

Wenn die meisten Leute an SWIS denken, denken sie an Winterwetter, aber um das Beste aus einem SWIS-Netzwerk herauszuholen, sollte ein ganzjähriger Ansatz in Betracht gezogen werden. Hierbei müssen gegebenenfalls Überschwemmungen und Hochwasser berücksichtigt werden. Neue oder vorhandene SWIS (Straßenwetter-Informationssystem)-Standorte können in Bereichen der Fahrbahn angelegt werden, die bei Starkregen vom Wasser erreicht werden. Das SWIS (Straßenwetter-Informationssystem) kann mit Messwertgebern ausgestattet werden, die den Wasserstand überwachen; beim Eintreten der entsprechenden Bedingungen können sie Warnzeichen aktivieren oder elektronische Warnmeldungen übertragen.

Starker Wind

Starker Wind kann zahlreiche Probleme für den Straßenverkehr verursachen. Sand und Schnee können die Sicht auf der Fahrebene sehr beeinträchtigten. Winterdienstmitarbeiter können in vielen Fällen besondere Maßnahmen ergreifen, um die Auswirkungen von Schneefall zu mindern.

Ein starker Wind kann zu einer Gefahr für die Fahrzeuge selbst werden, insbesondere wenn es sich um Fahrzeuge mit hohem Aufbau wie Lastkraftwagen und Lieferwagen handelt. Vaisala SWIS (Straßenwetter-Informationssystem)-Stationen ermöglichen präzise Messungen der Windgeschwindigkeit und Windrichtung und bieten somit die Basis für wichtige Entscheidungen. Analog zu anderen Wettervariablen kann sich auch die Intensität des Windes über kurze Entfernungen oder in Gebieten mit traditionell hohem Windaufkommen ändern; lokale Messungen sind in diesen Fällen der Schlüssel zum Erfolg.

Natürlich kann man noch mehr tun. Vaisala kann Systeme konzipieren und installieren, die Fahrer und Behörden automatisch vor starkem Wind warnen, damit sie zügig die erforderlichen Maßnahmen treffen können.

Sandstürme

Straßen sind weltweit nahezu in allen Klimazonen zu finden, und auch die Wüste macht hier keine Ausnahme. Obwohl Wüsten weit weniger von Niederschlägen und ‚Wetterbedingungen“ im Allgemeinen betroffen sind, besteht dort eine durchaus ernsthafte Gefahr – Sandstürme. Wenn in einer Wüstenzone starker Wind aufkommt, wird der Flugsand zu einem wirklichen Problem. Aufgrund der extrem schlechten Sichtbedingungen bei Sandstürmen können erhebliche Störungen im Straßennetz verursacht werden.

Durch das Überwachen der Richtung und Geschwindigkeit des Windes in unterschiedlichen Höhenlagen und Positionen im Straßenverlauf können Straßenwetterstationen vor herannahenden Sandstürmen vorwarnen. Damit wird es Entscheidungsträgern und Straßenbehörden möglich, Maßnahmen zu ergreifen und Kraftfahrer vor Gefahren durch Sandstürme zu warnen; das Risiko aufgrund der Stürme wird so ganz ausgeschlossen oder minimiert.