Maisschädlinge bekämpfen

Maisschädlinge bekämpfen
Georg-August-University
Göttingen , Germany
Published:
Industrielle Messungen

Vaisala CO2-Messung für Spitzenforschung verwendet

Wir werden uns mehr und mehr der Probleme bewusst, die durch CO2-Emissionen in die Luft und dem daraus folgenden Gewächshauseffekt verursacht werden. CO2-Gas ist jedoch nicht nur in der Luft. Es gibt viele Anwendungen, bei denen CO2-Gas durch Bodenatmung von Mikroorganismen und Wurzeln erzeugt wird. Hier sehen wir uns eine Anwendung an, bei der die Atmung von Maiswurzeln gemessen wird.

DIE GEORG-AUGUST-UNIVERSITÄT IN GÖTTINGEN verwendet eine Pumpenversion des Vaisala CARBOCAP® Handgeräts für die Kohlendioxidmessung GM70 für ihre Feldversuche. Das Ziel des Forschungsprojekts ist es, die Larven (eine jugendliche Insektenform) einer bestimmten Art unterirdisch lebender Insekten zu eliminieren.

Dr. Möser, ein Wissenschaftler vom Institut für Pflanzenpathologie und Pflanzenschutz der Universität, erklärt: „Die unterirdischen Insektenlarven folgen häufig den CO2-Verläufen (Gradienten), die durch Pflanzenwurzeln erzeugt werden, um eine Wirtspflanze zu finden. Dies gilt auch für den Westlichen Maiswurzelbohrer.  Dieses Insekt hat seit den 1950er Jahren die meisten Schäden in der Maisproduktion angerichtet und durch Ernteausfall und die Kosten des Pflanzenschutzes zu finanziellen Verlusten von über einer Milliarde Dollar pro Jahr geführt. Dieser Blattkäfer überrannte Europa in den frühen 1990er Jahren und hat sich seitdem in ganz Mitteleuropa ausgebreitet.“

Corn

Kontrollmethoden werden in Europa dringend benötigt

„Es gibt Schätzungen, dass die Kosten für die europäische Landwirtschaft mehr als eine Million Euro pro Jahr betragen werden, sobald der Westliche Maiswurzelbohrer seine maximale Ausbreitung erlangt hat. Die wichtigsten Kontrollmethoden sind Bodeninsektizide und genetisch modifizierter Bt-Mais, aber diese Optionen sind in Europa aktuell nicht erlaubt. Für europäische Bauern sind dringend neue alternative Kontrollmöglichkeiten erforderlich“, sagt Dr. Möser.

Eine alternative Kontrollmöglichkeit ist es zu verhindern, dass die Larven die Wirtspflanze überhaupt finden. Um den Ort einer Wirtspflanze zu verbergen, muss ein stärkerer CO2-Gradient künstlich erzeugt werden. Sobald diese Gradienten ausreichend etabliert sind, sind die Larven nicht mehr in der Lage, ihre Wirtspflanzen zu lokalisieren und sterben ab.

„Wir untersuchen jetzt innovative CO2-Quellen, die über lange Zeit einen starken Gradienten erzeugen.
Es ist für diese Studie wesentlich, die Diffusion des CO2 entlang eines Gradienten, der von den Pflanzenwurzeln sowie von künstlichen Quellen erzeugt wird, zu verstehen.“

Um ihre Ziele zu erreichen, verlassen sich die Wissenschaftler*innen an der Göttinger Universität auf Vaisala CO2-Messung. Die Pumpenversion des Kohlendioxid-Messwertgebers ermöglicht ihnen, Messungen in verschiedenen Abständen von den Maiswurzeln zu nehmen und den CO2-Gradienten genau zu berechnen.
 
Der Artikel wurde ursprünglich in den Vaisala News 177/2008 (von Michael Kalkum, Verkaufsingenieur, Vaisala Hamburg, Deutschland) veröffentlicht.
Quellen: Dunger,W./Fiedler: Methoden der Bodenbiologie, Interview von Sebastian Schimmack und Michael Kalkum mit Dr. Möser und Prof. Dr. Vidal

From left to right: Dr. Möser, Prof. Dr. Vidal, Mr. Kalkum and Mr. Schimmack
Von links nach rechts: Dr. Möser, Prof. Dr. Vidal, Herr Kalkum und Herr Schimmack.