Gründe für abweichende Messwerte bei Sensoren für relative Feuchte

Gründe für abweichende Messwerte bei Sensoren für relative Feuchte
Senior Product Manager
Lars Stormbom
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Gebäude- und Raumluftqualität
Industrielle Messungen
Innovationen und Inspirationen

Alle Gase in der Umgebung interagieren mit einem Feuchtesensor und können möglicherweise abweichende Messwerte verursachen. Nicht nur Wasserdampf kann in den Sensor gelangen, sondern auch andere Gase. Im Allgemeinen ist jeder starke Geruch ein warnender Hinweis darauf, dass etwas verdunstet. Reinigungsmittel sind die häufigste Ursache für abweichende Messergebnisse, insbesondere Bodenwachs, aber auch zum Abwischen von Oberflächen verwendete Alkohole. 

In neuen Gebäuden werden viele Stoffe aus neuen Baumaterialien aber auch Armaturen und Einrichtungsgegenständen wie Möbeln freigesetzt oder ausgegast. Verpackungsmaterialien in Lagerräumen sind ein weiterer möglicher Grund für Messwertabweichungen. Obwohl die Menge freigesetzter Gase durch ein einzelnes Paket nur gering ist, kann eine große Anzahl von Paketen im selben Lagerraum eine Kontaminationsquelle darstellen. Staub stellt für manche Feuchtesensoren ebenso ein echtes Problem dar. Vaisala HUMICAP® Sensoren hingegen kennen derartige Probleme kaum, da die obere Elektrode den Staub blockiert.

Wie machen sich abweichende Messwerte bei Feuchtesensoren tatsächlich bemerkbar?

Wenn Feuchtesensoren Chemikalien, zum Beispiel Bodenwachs, ausgesetzt sind, macht sich dies in der Regel in einer verringerten Empfindlichkeit bemerkbar. Die Chemikalien verschaffen sich Raum innerhalb des Polymers, der normalerweise für Wasserdampf bestimmt wäre. Dadurch nimmt die Fähigkeit des Polymerfilms, die Anzahl der Wassermoleküle zu verstärken, ab, was bedeutet, dass die Messwerte bei hoher Feuchte abnehmen. Ein zweiter Effekt ist, dass sich der Messwert bei trockenen Bedingungen ändern kann. Dieser Effekt ist bei Vaisala HUMICAP® Sensoren üblicherweise nur gering bemerkbar. Ein typisches Beispiel für eine Abweichung ist unten in Abbildung 1 zu sehen, mit dem Haupteffekt einer verringerten Empfindlichkeit. 


Abbildung 1: Effekt der chemischen Einwirkung auf die Messwerte des Feuchtesensors  

Wenn Sie eine Abweichung durch chemische Einwirkung vermuten, reicht es nicht aus, nur bei einem Feuchtewert zu prüfen, da der Effekt bei diesem exakten Feuchtegehalt vernachlässigbar sein könnte, zum Beispiel bei 30 % rF in Abbildung 1.

Ein völlig anderes Problem ist Korrosion. Dies ist in normalen Büroumgebungen ziemlich selten, kann jedoch zum Beispiel in Schwimmbädern ein echtes Problem darstellen. Weitaus schlimmer, als wenn Sensoren falsche Messwerte liefern, kann Korrosion dazu führen, dass sie vollständig versagen.

Was tun bei Messwertabweichungen?

Wenn Sie sich nicht sicher sind, wie stark Ihre Feuchtesensoren Chemikalien ausgesetzt sind und wie sehr dadurch die Messwerte beeinträchtigt werden, können Sie sich an unsere Experten wenden, um Unterstützung zu erhalten. Der Vaisala HUMICAP® Sensor der neuesten Generation ist im Vergleich zu früheren Modellen beständiger gegen chemische Verunreinigungen. Wenn die Situation unklar und die fragliche Messung für Ihren Prozess kritisch ist, könnten Sie ein Sensorprodukt mit chemischer Reinigungsfunktion in Betracht ziehen, die den Feuchtesensorchip regelmäßig aufheizt, um Verunreinigungen zu entfernen.

Was immer Sie messen und was für ein Messgerät Sie auch verwenden: Richtige Wartung und regelmäßige Kalibrierung sind unerlässlich. Erfahren Sie mehr über unseren Kalibrierservice.

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