Bereiche mit > 90 %rF werden hier als Umgebungen mit hoher Feuchte definiert. Bei 90 %rF kann ein Unterschied von 2 °C dazu führen, dass Wasser auf dem Sensor kondensiert. In einem unbelüfteten Raum kann das Trocknen Stunden dauern. Vaisala Feuchtesensoren können nach Kondensation wiederhergestellt werden. Wenn das Kondenswasser jedoch verunreinigt ist, kann die Messgenauigkeit durch Ablagerungen auf dem Sensor, insbesondere Salzablagerungen, beeinträchtigt werden. Sogar die Lebensdauer des Sensors kann verkürzt werden. Bei Anwendungen mit hoher Feuchte, bei denen Kondensation auftreten kann, sollte ein beheizter Sondenkopf wie die Vaisala HUMICAP® Feuchte- und Temperatursonde HMP7 eingesetzt werden.
Das richtige Messgerät für geringe Feuchte
Bereiche mit < 10 %rF werden hier als Umgebungen mit geringer Feuchte definiert. Bei niedriger Feuchte ist die Kalibriergenauigkeit von Messgeräten, die die relative Feuchte messen, möglicherweise nicht ausreichend. Stattdessen liefert die Messung des Taupunkts einen nützlichen Hinweis auf die Feuchte. Vaisala DRYCAP® Produkte sind z. B. für die Taupunktmessung ausgelegt.
Wenn ein Trockner in einem Druckluftsystem ausfällt, kann Wasserkondensation auftreten, und das Messgerät muss wiederhergestellt werden. Viele Taupunktsensoren werden in solchen Situationen beschädigt oder zerstört, aber Vaisala DRYCAP® Taupunktsensoren halten hoher Feuchte und sogar Spritzwasser stand.
Das richtige Messgerät für extreme Temperatur- und Druckbedingungen
Kontinuierliche Einwirkung von extremen Temperaturen kann sich im Laufe der Zeit auf Sensor- und Sondenmaterialien auswirken. Es ist daher enorm wichtig, ein geeignetes Produkt für anspruchsvolle Umgebungen auszuwählen. Bei Temperaturen über 60 °C sollte die Messwertgeberelektronik außerhalb des Prozesses montiert und nur eine geeignete Hochtemperatursonde in die Hochtemperaturumgebung eingeführt werden. Darüber hinaus ist eine eingebaute Temperaturkompensation erforderlich, um die Fehler zu minimieren, die durch große Temperaturschwankungen oder den Betrieb bei extremen Temperaturen verursacht werden.
Bei der Messung von Feuchte in Prozessen, die bei Umgebungsdruck stattfinden, kann eine kleine Leckage tolerierbar sein und durch Abdichten um die Sonde oder das Kabel verringert werden. Wenn der Prozess jedoch isoliert werden muss oder wenn zwischen dem Prozess und der Außenumgebung ein großer Druckunterschied besteht, muss ein abgedichteter Sondenkopf mit entsprechender Befestigung verwendet werden. Druckleckagen am Eintrittspunkt verändern die lokale Feuchte und führen zu falschen Messwerten.
In vielen Anwendungen ist es ratsam, die Sonde mit einem Kugelhahn vom Prozess zu trennen, damit die Sonde zur Wartung entfernt werden kann, ohne den Prozess abschalten zu müssen (siehe Abbildung 3).
Abbildung 3: Eine Kugelhahninstallation in einer Prozessleitung
Wann wird ein Probenahmesystem für die Taupunktmessung benötigt?
Wo immer möglich, sollte die Sonde im eigentlichen Prozess montiert werden, um genaueste Messungen und eine schnelle Ansprechzeit zu erzielen. Direkte Montagen sind jedoch nicht immer möglich. In solchen Situationen bieten linear montierte Probenahmezellen einen Einstiegspunkt für eine geeignete Messsonde.
Beachten Sie, dass zur Messung der relativen Feuchte keine externen Probenahmesysteme eingesetzt werden sollten, da sich die Temperaturänderung auf die Messung auswirkt. Stattdessen können Probenahmesysteme mit Taupunktsonden verwendet werden. Bei der Messung des Taupunkts kommen normalerweise Probenahmesysteme zum Einsatz. Ziel ist es, die Temperatur des Prozessgases zu senken, die Sonde vor Partikelverunreinigungen zu schützen oder ein einfaches Verbinden und Trennen des Messgeräts zu ermöglichen, ohne den Prozess herunterfahren zu müssen.
Das einfachste TaupunktprobenahmeSetup besteht aus einem Taupunktmesswertgeber, der mit einer Probenahmezelle verbunden ist. Vaisala verfügt über mehrere Modelle, die für die gängigsten Anwendungen und Probenahmeanforderungen geeignet sind. So ist z. B. die einfach zu montierende Probenahmezelle DSC74 für die Durchfluss- und Druckverhältnisse in Druckluftanwendungen ausgelegt.
Unter anspruchsvollen Prozessbedingungen müssen Probenahmesysteme sorgfältig entwickelt werden. Da der Taupunkt druckabhängig ist, sind möglicherweise ein Durchflussmesser, ein Manometer, spezielle nicht poröse Leitungen, Filter und eine Pumpe notwendig. Als Beispiel finden Sie in Abbildung 4 ein Flussdiagramm, das das Vaisala DRYCAP® portable Probenahmesystem DSS70A für DM70 zeigt.
In einem Drucksystem wird keine Probenahmepumpe benötigt, da der Prozessdruck einen ausreichend großen Durchfluss zur Probenahmezelle induziert.
Bei der Messung des Taupunkts mit einem Probenahmesystem sollte eine Begleitheizung genutzt werden, wenn die Umgebungstemperatur um die Kühlspirale oder das Verbindungsrohr innerhalb von 10 °C der Taupunkttemperatur liegt. Dies verhindert Kondensation in der Leitung, die das Taupunktmessgerät mit dem Prozess verbindet.